Vorbereitungen für den harten Winter
Erst jetzt verstehe ich, warum unsere „Zauberin“ Svetlana am Telefon so müde klingt. Vor dem harten Winter muss sie es in einer Raketen-Schnelle schaffen, lebenswichtige Sachen vorzubereiten, zu welchen ein normaler Mensch wohl fast gar nicht fähig wäre. Das alles fast alleine, nur mit der kleinen Hilfe von zwei Frauen und das in ihrem Alter.
Dazu musste sie noch das Bau-Arbeitspersonal feuern, weil sie immer mehr Geld für ihre Arbeit wollten, obschon sie schlecht und langsam arbeiteten. Jetzt hat sie einen Vater mit seinem Sohn eingestellt, die die Bau-Arbeit übernommen haben. Alles andere macht sie selber!
Was Svetlana alles selber macht
Die vielen Steinöfen kommen an erster Stelle, denn sobald die richtige Kälte eintrifft, ist nichts mehr zu machen. Ich wiederhole: im Winter steigt die Temperatur manchmal bis auf -45°. Jeder kleine Baufehler oder nicht genug Ausrüstung kann zum Tod vieler Tiere führen, was leider auch letztes Jahr geschah, weil unserer Tierheim immer noch nicht ausreichend vorbereitet war.
Die ganze Organisationsarbeit, Material einkaufen, Tiere versorgen, gleichzeitig in die Klinik zur Kastration fahren, Futter einkaufen, dazu noch die schrecklichen Notfälle, wo die Menschen anrufen und um die Rettung eines Tieres bitten (ein Beispiel dafür ist zum Beispiel der Rotweiler, der auf dem Bild mit der amputierten Pfote zu sehen ist). Das alles macht eine einzige Frau!!!
Kostenaufstellung
Leider ist das alles mit sehr hohen Kosten verbunden. Hier ein kleiner Einblick was die Svetlana in den letzten Monaten ausgegeben hat:
Stromgenerator: 500 Euro
Kastrationen: 400 Euro
Schulden in der Vetklinik für Behandlungen und Futter mussten zurückerstattet werden: 1500 Euro.
Die Metall-Spendenbox (die im Ort neben der Poststelle steht), in der Svetlana immer örtliche Spenden sammelt, wurde mutwillig zerstört und Svetlana musste eine neue kaufen: 160 Euro
Svetlana hat sich für eine Vereins-Gründung angemeldet, wodurch wir in der Zukunft unter Schutz aufgenommen werden und als Organisation anerkannt sind: 500 Euro
Kosten für eine Chemotherapie-Behandlung, welche für Tiere mit Tumoren durchgeführt wurde: 60 Euro
Stein-Bricks für die Öfen: 500 Euro
Zwei Metallöfen für die Katzenhäuschen und für die Banja (das ist so eine Art Sauna/Waschraum, auf traditionelle russische Art gebaut). Bis jetzt musste sich Svetlana immer in öffentlichen Badeanstalten waschen!
Heu für die Hunde-Hütten, welches die stärkeren Hunde, die in den Innenräumen keinen Platz finden etwas vor der eisigen Kälte schützen wird: 300 Euro
Trockenfutter-Bestellung für die Welpen: 1000 Euro
Billiges Trocken-Futter für die grossen Hunde: 800 Euro
Ich weiss es nicht, ob sie es auf den Bildern bemerkt haben, dass die Wagen seit Kurzem Elektrizitätzugang haben. Das ist eine grosse Erleichterung. Das Material dafür hat 600 Euro gekostet, plus die Installations-Arbeit 150 Euro. Der Strom wird durch den gekauften Stromgenerator erzeugt.
390 Euro wurden für die Ausrüstung der Katzengehege verwendet (aber seht, wie wunderschön es geworden ist!!!)
Medikamente für die Tiere: 160 Euro
So kommen wir schnell mal auf 7020 Euro und das nur in den letzten zwei Monaten!
Svetlana wäre so gerne mal in eine Ballettvorstellung gegangen. Seit Jahren hat sie sich nichts mehr geleistet. Doch dann wurden die Katzenwelpen krank und viele starben. Die Vorstellung wird warten, sagte sie und kaufte Qualitäts-Konserven für das Geld, was sie für das Ticket ausgeben wollte.
Aber gleichzeitig könnt ihr sehen, wie viel schon gemacht wurde. Das Katzengehege sieht wunderschön aus und die Katzen können endlich auch mal nach draussen gehen. Ich habe auch festgestellt, dass fast alle Tiere gut genährt aussehen.
Svetlana ist so stolz über ihre neuen Freunde aus Europa
Als Svetlana eure wunderschönen Sachspenden aufgemacht hat, konnte sie nicht glauben, wie gutherzig die Europäer sind. Stolz erzählt sie auf ihrer Pinnwand neben der Spendenbox von den Deutschen und den Schweizern die sie unterstützen und präsentiert ihre Tiere, die bereits über der Grenze in guten Familien liebevolle Plätze gefunden haben.
Doch damit die Tiere auch weiterhin gutes Futter zum Essen haben, damit sie den harten Winter überhaupt überleben, sind wir sehr auf eure Spenden angewiesen.
Danke allen, die uns weiterhin unterstützen.
Bericht: Daria Chudjakowa.
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